Wohin mit all den Penisfotos?

penis everywhere

Unzählige Penisfotos tummeln sich auf meinem Smartphone. Nicht nur eines, oder zwei. Nein, viele. Richtig viele. Ich sammle sie nicht. Sie landen da ganz einfach. Und es werden immer mehr.

Niemals habe ich auch nur einen Mann gefragt: „Ach, Lieber, hättest du denn die Güte mir eine Fotografie deines besten Stückes zu schicken?“ oder direkter aufgefordert „Zeig mir deinen Schwanz!“ – Das war nie nötig. Ich bekomme sie einfach.

Und da stehen sie nun. In meinem Fotoalbum. In Reih`und Glied.

Große und kleine, wohlgeformte und gekrümmte. Mit Haaren am Schaft und glatt rasierte. Manchmal ist auch die Hand dabei, die das gute Stück rubbelt, präsentiert oder fest im Griff hat. Ich hab sogar einen, der sieht aus wie ein Schwammerl.

Die Männerwelt ist stolz auf ihr Gemächt. So stolz, dass sie meint, mich damit in Bildform beglücken zu müssen. Also nehme ich diese Penisse, staune mein Ah und Oh, und frage mich was ich mit den Bildern dieses eigentlich gar nicht so ästhetischen Körperteils machen soll.

Macht es mich an? Nicht wirklich. Meine Fantasie benötigt keine Penisfotos.

 

Dann kam dieser Tag. Ein Tag, an dem alles zusammenstürzte. Die Geschichte, wie es zu diesem Tag kam, soll an dieser Stelle nicht erzählt werden. Es ist eine lange, traurige, verzweifelte Geschichte. Eine Geschichte voller Lug, Betrug und verletzter Gefühle. Gehörnt, verarscht, zerstört.

Eine Geschichte, die nach Rache schreit. Nach bitterböser und gemeiner Rache.

 

Im Leben vermutlich jedes Menschen kommt die Stunde, in der man den Rachegelüsten nachgeben möchte. Die meisten tun es vermutlich nicht und begnügen sich mit Fantasien davon, wie der ehemalige Liebhaber, Freund oder Ehemann an Syphilis erkrankt oder Filzläuse bekommt. Auch ein angenehmer Tripper-Gedanke beruhigt das wütende Gemüt ein wenig. Aber denjenigen, die mit Penisfotos gesegnet sind, eröffnet sich eine völlig neue Welt im Rache-Eldorado.

 

Leider ist diese Form der Rache jedoch vor dem Gesetz nicht allzu gern gesehen. Aus – so will es einem das rationale Gehirn einreden – nachvollziehbaren Gründen. Nachdem ich zu meinem eigenen Leidwesen auch noch mit Verantwortungsbewusstsein und einem Gewissen gestraft bin, musste ich die ausgefeilte Schritt-für-Schritt-Anleitung „Wie zerstöre ich sein Ego dauerhaft in nur 10 Sekunden“ wieder entfernen. Ich hoffe jedoch dass die kreativ-intelligente Leserschaft von selbst auf glorreiche Ideen kommt wie so ein hübsches Penisfoto weiter verwertet werden kann.

 

Vielleicht könnten wir ja alle einmal unsere Penisbilder zusammenlegen und eine gigantische Collage draus machen. Und in ein Museum hängen.